Montag, 16. Dezember 2013

Aufgelesen (IV)

12. November 2013
Münster: Uni-Rektorin weist Kritik zurück

Das Zentrum für Islamische Theologie (ZIT) an der Universität Münster steht in der Kritik der muslimischen Verbände. Uni-Rektorin Ursula Nelles äußerte sich am Montag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) und wies die Vorwürfe zurück.

Islamische Zeitung, 11. November 2013

12. November 2013
Keine amtliche Beurteilung

Wer Religion an staatlichen Schulen oder Theologie an Hochschulen lehren will, braucht dafür eine Erlaubnis der katholischen oder evangelischen Kirche oder neuerdings auch muslimischer Glaubenswächter. Das verlangt das Grundgesetz. „Ich würde diese Lehrerlaubnis am liebsten abschaffen“, sagte aber kürzlich Mouhanad Khorchide, Professor für islamische Religionspädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er hält eine „freiwillige Selbstverpflichtung“ der Lehrkräfte gegenüber muslimischen Stellen für sinnvoller als eine „amtliche Beurteilung“ durch sie.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. November 2013

18. November 2013
Blutige Schweineköpfe auf Baustelle

Unbekannte haben auf dem Baugelände einer Moschee in Leipzig fünf blutige Schweineköpfe auf Holzpflöcke gespießt. Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen, sagte Polizeisprecherin Birgit Höhn am Freitag.

Focus, 15. November 2013

23. November 2013
Diskussion über richtigen Islam

In der Debatte um den richtigen Islam geht es kurz vor dem Besuch des Bundespräsidenten an der Universität Münster hoch her. Der Zwist schwelt seit langem um die über zwei Jahren nach Gründung des Zentrums für islamische Theologie (ZIT) immer noch nicht konstituierten Beirat.

Westfälische Nachrichten, 22. November 2013

27. November 2013
Islam-Kritiker verschwunden

Es fehlt jede Spur des Politologen Hamed Abdel-Samad. Der 41-Jährige ist in Ägypten verschwunden. Eine Entführung des profilierten Islam-Kritikers kann nicht ausgeschlossen werden.

stern online, 26. November 2013


4. Dezember 2013
Eine Sackgasse
Mit seinem Buch „Der Konkurs des politischen Islam“, das er vor 20 Jahren verfasst hatte, brachte Oliver Roy eine große Diskussion in Gang. Allerdings hatte diese Diskussion nicht viel Einfluss auf die überzeugten Islamisten – im Gegenteil: Der Islamismus verstärkte sich vielmehr und verfolgte weiterhin sein Ziel.
Deutsch Türkisches Journal, 4. Dezember 2013

Jugendliche vor Radikalisierung schützen

Hannover - 10. Dezember 2013. Zentraler Punkt eines neuen Konzepts der Landesregierung zur Antiradikalisierung und Prä­vention im Bereich des islamistischen Extremismus' und Terrorismus' ist die Einrichtung ei­ner zivilgesellschaftlichen sozialen Arbeitsstelle. Das hat das Kabinett in seiner Sitzung am (heu­tigen) Dienstag beschlossen. Das Handlungskonzept soll dazu beitragen, dass Jugendliche, insbesondere aus dem Bereich der muslimischen Jugendlichen, vor einer Radikalisierung durch islamistische Einflüsse bewahrt werden.

Das Sozialministerium wurde vom Kabinett beauftragt, gemeinsam mit den muslimischen Verbänden ein Projekt zur Konzeption und Einrichtung einer solchen Arbeitsstelle zu entwickeln. Mit dem neuen Handlungskonzept wurde auch das bisherige Konzept der Vorgänger­regierung eingestellt. Bereits bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2012 hatte Innenminister Boris Pistorius gesagt, dass er das frühere Handlungskonzept in seiner dama­ligen Form ablehne.

Salafistische und islamistische Bestrebungen werde der Verfassungsschutz auch weiterhin aufmerksam beobachten, sagte Pistorius. Die Behörde werde auch in Zukunft Öffentlich­keitsarbeit in diesem Bereich leisten und ihr fachliches Know-how zum islamistischen Extre­mismus einschließlich islamwissenschaftlicher Expertisen zur Verfügung stellen. In diesen Bereich der Verfassungsschutzarbeit sollen die Ergebnisse und konkreten Handlungsempfehlungen der seit September 2013 eingerichteten Arbeitsgruppe zur Reform des Verfassungsschutzes einfließen.


Die Polizei soll auch die schon bestehenden engen und vertrauensvollen Kontakte zu musli­mischen Einrichtungen aufrecht erhalten und intensivieren. Dazu gehören etwa regelmäßige Gespräche mit den muslimischen Moscheegemeinden. Zudem wird die Polizei zur Verwirklichung des ganzheit­lichen Ansatzes zur Bekämpfung des islamistischen Terrorismus die Zusammenarbeit mit der Justiz, Ausländerbehörden, Einbürgerungs-, Sozial- und Verwaltungsbehörden weiterführen.

16. Dezember 2013
Pressemitteilung des niedersächsischen Kultusministeriums

Hannover. Mit Beginn des Schuljahres 2013/2014 ist islamischer Religionsunterricht an niedersächsischen Grundschulen erstmals als ordentliches Unterrichtsfach eingeführt worden. Inzwischen nehmen daran rund 1800 Schülerinnen und Schüler an landesweit 37 Schulen teil. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat am (heutigen) Montag gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Beirats für den islamischen Religionsunterricht, der aus Mitgliedern der Schura Niedersachsen und des Landesverbandes DiTiB Niedersachsen und Bremen besteht, die Grundschule Mühlenberg in Hannover besucht.

Mit ihrem Besuch wollte sich die Ministerin einen Einblick von der Umsetzung vor Ort verschaffen: „Die Schulen haben sich erfolgreich auf den Weg gemacht", sagte die Ministerin nach der Teilnahme an einer Unterrichtsstunde. „Sie ermöglichen das grundgesetzlich verbriefte Recht auf konfessionellen Religionsunterricht jetzt auch den Schülerinnen und Schülern muslimischen Glaubens."

Aufsteigend mit Schuljahrgang 1 hat der in deutscher Sprache abgehaltene islamische Religionsunterricht einen festen Platz in den Stundenplänen der Schulen und in der Unterrichtsorganisation. Die erbrachten Leistungen werden benotet, und die Noten sind versetzungsrelevant. „Gute Leistungen im islamischen Religionsunterricht können sich jetzt positiv auf den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler auswirken. Wir sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit", so Ministerin Heiligenstadt.
Der Unterricht basiert auf einem staatlichen Lehrplan sowie entsprechenden Lern- und Lehrmaterialien, die vom Land im Einvernehmen mit dem Beirat für islamischen Religionsunterricht erlassen bzw. zugelassen worden sind. „Die Zusammenarbeit mit den muslimischen Verbänden ist vertrauensvoll und fruchtbar. Den Schülerinnen und Schülern in Niedersachsen bieten wir jetzt eine bekenntnisorientierte moderne Glaubensvermittlung auf der Grundlage unserer Verfassung und dem daraus resultierenden Bildungsauftrag im Schulgesetz."

Das neue Fach leiste einen wertvollen Beitrag zur religiösen Identitätsbildung und sei ein Schlüssel zur Integration, so Heiligenstadt: „In Entsprechung zu evangelischem, katholischem oder jüdischem Religionsunterricht wird hier ein notwendiger Schritt auf dem Weg zur Gleichbehandlung der muslimischen Schülerinnen und Schüler vollzogen. Außerdem bietet der Unterricht eine weitere wichtige Chance für den Dialog der Religionen."

Erteilt wird der islamische Religionsunterricht von derzeit landesweit 25 Lehrkräften, die sowohl fachwissenschaftlich und -didaktisch als auch pädagogisch ausgebildet sind. Alle verfügen über die islamische Lehrerlaubnis, die so genannte Idschaza. Zum 1. August 2014 ist vorgesehen, das Fach „Islamische Religion" aufsteigend auch in Sekundarstufe I der weiterführenden allgemein bildenden Schulen in Niedersachsen einzuführen.

Weitere Schulen haben bereits Interesse bekundet, den entsprechenden Unterricht anzubieten. „Unser Ziel ist es, das Fach im Flächenland Niedersachsen zu verstetigen. Dafür möchten wir gern weitere Lehrkräfte gewinnen." Das Kultusministerium arbeitet deshalb eng mit der Universität Osnabrück zusammen, wo angehende Lehrkräfte für das Fach „Islamische Religion" ausgebildet werden. Außerdem gibt es für bereits im Dienst befindliche Lehrerinnen und Lehrer entsprechende Weiterbildungsangebote.

Aufgelesen (V)